Spirou

Zu Beginn seiner Karrierie war Spirou Laufbursche im Hotel Monustic. Als Rob Vel im Krieg verletzt wurde und in Gefangenschaft geriet, übernahm Jijé die Serie. Vortan erlebte Spirou Abenteuer im Stile von Tim und Struppi. Jijé erfand auch die Figur Fantasio. Als Team sind die beiden jetzt weltweit unterwegs, wodurch Fantasio die beiden durch seinen lustigen und etwas jähzornigen Charakter immer wieder in komische Situation und sogar Schwierigkeiten bringt. Mit dabei ist auch immer das Eichhörnchen Pip, dass den beiden auch schon aus so manch brenzliger Situation half.

1946 übernahm Franquin die Serie. Unter seiner Feder wurde die Serie auch in Deutschland bekannt. Franquin erfand auch zunächst den Grafen von Rummelsdorf, der immer wieder mit seinen Erfindungen aus Pilzen in den Geschichten auftaucht und für reichlich Verwirrung sorgt.

Wenig später kam noch das Marsupilami hinzu, dass die beiden des öfteren aus brenzligen Situationen rettet. Meist finden Spirou und Fantasion immer wieder neue Fähigkeiten des Marsupilamis. So ist es beispielsweise eine Amphibie und kann sogar Sätze wie ein Papagei nachsprechen. Von seine Kraft und Geschicklichkeit ganz zu schweigen.

1957 tauchte dann zum ertenmal Gaston Lagaffe auf. Als tollpatschiger Faulenzer und Erfinder von Katastrophen ist er sehr bald beliebt und erhält später auch seine eigene Serie, in der er Fantasio und den Rest des Verlags zur Weißglut bringt.

Alle Geschichten waren im Funny-Stil gezeichnet. Auch ist der Inhalt mehr lustig und der Leser wird immer wieder zum schmunzeln gebracht, ohne dass die Spannung jemals abnehmen würde. Hier zeigt sich das ganze Genie von Franquin.

Das Marsupilami verschwand aus der Serie, als diese von anderen Zeichnern übernommen wurde. Ihm wurde eine eigene Serie gewidmet. Leider verschwand mit dem Marsupilami auch ein wesentlicher Bestandteil der Reihe.

Später übernahm dann Jean-Claude Fournier die Serie, der jedoch nie ganz an Franquin herankam. Fourniers Geschichten orientiert sich am Stil von Franquin ohne jedoch ganz an den Witz und die Gewandtheit des Originals heranzukommen. Trotzdem denke ich, dass Fourniers der zweitbeste Zeichner und Autor der Serie ist. Vor allem weil er den Funny-Charakter am besten erhalten hat. Während man die Bände von Fournier alle bedenkenlos empfehlen kann, sind er bei Fournier hauptsächlich folgende Geschichten, die besonders gut sind:
- Fauler Zauber in Afrika
- Kodo der Tyrann
- Nichts als Bohnen

Als Nic & Cauvin die Serie übernahmen verschwand auch der Graf von Rummelsdorf. An seine Stelle trat eine Gruppe von internationalen Erfindern, die die Erde verlassen wollen, um keine Waffen konstruieren zu müssen. Spirou und Fantasio helfen den beiden die Erde zu verlassen und erhalten dafür die sogenannte "Büchse der Pandora", eine kleine Schachtel in der ein Sammelsurium an Erfindungen enthalten ist. Aus den Erfindungen dieser Schachtel baut sich Fantasio immer wieder ein Gerät, mit dem er dann prompt in Schwierigkeiten gerät, aus denen Spirou ihm wieder helfen muß. Nach einigen Alben laufen sich die Geschichten leider tod, da immer wieder die selben Figuren in ähnliche Abenteuer verwickelt werden.

Als Tom & Janry die Serie übernahmen tauchte der Graf von Rummelsdorf wieder auf. Anfangs führte er die Freunde Spirou und Fantasio immer wieder in fantastische Abenteuer. Nachdem auch das grosse Z in zwei Bänden wieder auftaucht, werden die Geschichten immer realistischer. Ab dem Band Abenteuer in New York spielen die Geschichten fast ausnahmslos an realistischen Schaupläzten mit der Mafia im Hintergrund. Eine Ausnahme hierzu ist die zwei Bände umfassende Geschichte von Tal der Verbannten (Die Angst im Nacken und Im Tal der Verbannten).

Alles in allem zeichnen Tom & Janry ein recht düsteres Abenteuerumfeld. Dazu passt auch, dass große Teile der Geschichten in der Nacht oder in irgendwelchen duklen Gängen abspielen. Bis auf das Eichhörnchen Pip verschwinden auch alle bisher bekannten Charaktere aus der Serie. Die Frauen werden von den beiden Vollbusiger und erotischer gezeichnet als von der vorherigen Zeichnern.

Komplett neu hingegen ist der Band Jagd auf Spirou. Hier taucht auch wieder die Reporterin Steffi auf, die in den ersten Bänden von Franquin seine Debüt hatte und sich seit dem immer wieder zu den beiden gesellte.

Im diesem Band wird Spirou geklont und verschwindet am Ende der Geschichte mit Steffi in ein unbekanntes Land. Die original Spirou und Fantasion Figuren haben nur eine Nebenrolle. Hier liegt der Verdacht nahe, dass man sich von den alten Figuren verabschieden möchte und einen neuen Spirou schaffen, der mit Steffi an der Seite (die sich auch optisch in Richtung Erotik gewandelt hat) komplett neue Geschichten erleben soll. Anscheinend will man dadurch Fantasio durch eine weibliche Hauptfigur ersetzen. Warten wirs ab.

Folgende Bände sind im Carlsen Verlag erschienen: